Zahlen von Facile.it deuten auf über 7.000 Euro Ausgaben im ersten Lebensjahr hin
So viel kostet es in Italien, Kinder zu haben / Gtres
So viel kostet es in Italien, Kinder zu haben / Gtres

Wer in Italien lebt und keine Kinder hat, dann liegt das sicherlich auch darin, dass sie zu viel kosten. Laut Facile.it kostet ein Kind in Italien im ersten Lebensjahr über 3.500 Euro. Und das ist erst der Anfang.

Eine von mUp Research und Norstat im Auftrag von Facile.it durchgeführte Umfrage belegt, dass in den letzten drei Jahren etwa 210.000 Familien in Italien, d. h. 13,3% der analysierten Stichprobe, ein Darlehen für die Deckung ihrer Kosten im Zusammenhang mit der Schwangerschaft oder dem ersten Lebensjahr des Kindes beantragt haben. Nach Ende des ersten Lebensjahres werden die Kosten nicht weniger, wenn Ausgaben für die Kita, den Babysitter und andere Dinge anfallen.

Laut der Umfrage belaufen sich die „gewöhnliche“ Ausgaben im Zusammenhang mit einer 9-monatigen Schwangerschaft – Arzttermine, Proben, Medikamente, Kleidung, Wiege usw. – im Durchschnitt auf 3.411 Euro für das erste Kind und 2.754 Euro für das zweite Kind. Somit scheint die erste Schwangerschaft 24% teurer zu sein.

Diese Berechnungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Haushaltskasse, auch unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Beruf, die ein Kind auf das Leben einer Frau haben kann. In 52,6% der Fälle reichten die Ersparnisse und die staatlichen Förderungen nicht aus, weshalb auf die Hilfe Dritter zurückgegriffen wurde: Großeltern, in 43,5 % der Fälle, aber auch Darlehen.

Schon vor der Geburt des Kindes beantragten 125.000 Familien in Italien ein Darlehen, in 5,2% der Fälle wandten sie sich an ein Familienmitglied und in 3,4% der Fälle an ein Kreditinstitut. Diese Zahlen berücksichtigen noch nicht alle jene Familien, die sich aufgrund des Zuwachses entschieden, ein neues Auto zu kaufen (22,3%), die Wohnung zu renovieren (12,4%), ein Eigenheim zu kaufen (9,3%) oder ein größeres Haus zu mieten (7,4%): alles Situationen, die möglicherweise eine weitere Finanzierung erforderlich machen.

Nach der Geburt steigen die Kosten für das Baby weiter an: Windeln, Babynahrung, Kleidung, Arztbesuche und mehr bringen die Rechnung auf 3.577 Euro für das erste und 2.811 Euro ab dem zweiten Kind. Auch hier gaben fast 40% der Befragten an, dass sie diese Kosten mit der Unterstützung Dritter getragen haben. Dies waren häufig die Großeltern oder enge Verwandte, die die Kosten aus eigener Tasche trugen (29,1%), während etwa 155.000 Familien ein Darlehen beantragten (9,8%), das sich auf diejenigen aufteilte, die sich an ein Familienmitglied (6,2%) oder ein Kreditinstitut (4,6%) wandten.

Die Situation verschlimmert sich im weiteren Verlauf des Kinderlebens mit den Ausgaben für Kindergarten und Babysitter: Die Umfrage kam zu dem Schluss, dass 2019 weniger als jede dritte Familie in Italien Zugang zu einer öffentlichen Einrichtung hatte. Daher benötigen 40% eine bezahlte Lösung: 31,7% schrieben ihr Kind in einer privaten Kita ein, 12,5% wählten einen Babysitter. Folglich gaben die Italiener im Jahr 2019 für die private Kita durchschnittlich 531 Euro pro Monat aus, wobei die Beträge zwischen 639 Euro pro Monat im Nordwesten und 430 Euro pro Monat im Süden schwankten.

Um diese Kosten zu decken, baten 8,5% der Befragten, das entspricht mehr als 41.000 Familien, um ein Darlehen von Familienmitgliedern oder Kreditunternehmen; ein Prozentsatz, der in den Regionen im Nordwesten, wo die Kosten viel höher sind, 15% erreicht.

Etwas niedriger waren die Kosten für diejenigen, die einen Babysitter wählten; 2019 zahlten italienische Familien, die diesen Dienst in Anspruch nahmen, durchschnittlich 464 Euro pro Monat.