
Welche Verbindung besteht zwischen dem Coronavirus und den Hypothekenzinsen in Italien? Die offensichtliche Antwort wäre: Es gibt keine. Es scheint jedoch, dass die Angst, sich mit dem Virus zu infizieren, irgendwie dazu führt, dass man Geld spart.
Der Markt für Hypothekendarlehen ändert sich ständig, aber laut der italienischen Zeitung Il Sole 24 Ore haben sich die Auswirkungen des Coronavirus auf die Finanzmärkte im Allgemeinen in Form einer erhöhten Instabilität bemerkbar gemacht. Insbesondere haben sie sich auf die Zinssätze für Staatsanleihen (wie US-Schatzwechsel oder Bundesanleihen) ausgewirkt, die angesichts der globalen Konjunkturabkühlung infolge einer Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft als sichere Zuflucht angesehen werden.
Die Auswirkungen auf die Zinssätze spiegeln sich auch im Eurirs-Index, den Vorläufern der Zinsbewegungen in Europa und der Grundlage für festverzinsliche Hypothekenzinsen, wider. Seit Mitte Januar ist der Eurirs-Index um 20 bis 30 Basispunkte gesunken, und zwar aufgrund der Prognosen einer globalen Konjunkturabkühlung, die dazu führte, dass Anleger sicherere Vermögenswerte (wie deutsche Bundesanleihen) kauften, was zu niedrigeren Zinssätzen und somit sinkenden Renditen führte.
Dies bedeutet, dass eine festverzinsliche Hypothek heute in Italien und in ganz Europa noch günstiger ist als vor einem Monat. Wie immer muss jedoch auf die Bankspreads geachtet werden, die zu den Basiszinssätzen hinzugefügt werden, sowie auf die Tatsache, dass zwischen dem Antrag auf eine Hypothek und ihrer Gewährung Wochen vergehen können, in denen die Zinssätze neue Schwankungen aufweisen können. Wenn die Coronavirus-Epidemie, wie wir alle hoffen, gestoppt oder zumindest verlangsamt würde, könnten sich auch die Aussichten für die Wirtschaft und damit auch die Hypothekenzinsen ändern.
Originalartikel: Coronavirus, perché la paura del contagio fa calare le rate dei mutui (Il alleinige 24 Erz)