
Heute entdecken wir eine andere Art des Wohnens – das Leben in einer Hütte. Hütten bieten einen Rückzugsort und eine Verbindung zur Natur, insbesondere an abgelegenen und schwer erreichbaren Orten. Sie stellen eine Alternative zum städtischen Chaos und eine Möglichkeit, in direktem Kontakt mit der Landschaft zu leben, dar. Solche Bauten in unzugänglichen Gebieten bieten nicht nur die Möglichkeit, all das zu genießen, sondern auch die Chance, autark zu leben.
Aus diesem Grund haben viele Architekten begonnen, innovative Lösungen zu erforschen, um die Autonomie dieser Wohnräume zu gewährleisten, ohne auf öffentliche Infrastruktur oder traditionelle Dienstleistungen angewiesen zu sein. Ein Beispiel ist diese Reihe abgelegener Hütten in Helsinki, Finnland, bekannt als Majamaja Off-Grid Village.

Rückzugsorte für Isolation und autarkes Leben
Das in Paris ansässige Architekturbüro Littow Architectes hat eine Reihe von Bungalows im finnischen Archipel von Helsinki entworfen, die als Majamaja Off-Grid Village bekannt sind. Dieses Projekt befindet sich in einer felsigen Gegend, nahe am Wasser, in einer Region ohne konventionelle Infrastruktur oder öffentliche Dienstleistungen. Das Design dieser Hütten wurde mit der Idee konzipiert, einen isolierten, völlig autarken Rückzugsort zu schaffen.

Die Hütten, welche die bisherigen Bauten in der Gegend ersetzen, sind so konzipiert, dass sie völlig unabhängig vom Stromnetz betrieben werden können. Dadurch ermöglichen sie ein Wohnerlebnis, das stärker mit der natürlichen Umwelt verbunden und weniger von der konventionellen Infrastruktur abhängig ist.

Die Idee wurde von Littow Architectes und der finnischen Marke Majamaja entwickelt, die auf Lösungen für abgelegenes Leben spezialisiert ist. Dank dieser Zusammenarbeit war es möglich, eine Art vorgefertigte Hütte zu schaffen, die vor Ort ohne den Einsatz schwerer Maschinen zusammengebaut werden kann.

Die Häuser werden aus vorgefertigten Holzkonstruktionen gebaut, die sich leicht montieren lassen und mit Zellulosewolle isoliert sind. Diese „Konstruktionen sind nicht nur wärmeeffizient, sondern auch atmungsaktiv und feuchtigkeitsbeständig, ohne dass eine Zwischenschicht aus Kunststoff erforderlich ist“, erklärt das Architekturbüro.

Jede Hütte ist mit einem „All-in-One-Technologiemodul“ ausgestattet, das alle Versorgungssysteme autonom verwaltet. Das System sammelt und reinigt Regen- und Meerwasser zur Wiederverwendung und recycelt auch Abwasser. Jedes Refugium verfügt über eine eigene Komposttoilette, sodass kein Abwasseranschluss erforderlich ist, und speichert außerdem Sonnen- und Windenergie.

Alles auf kleinem Raum
Das Majamaja Off-Grid Village legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und konnte die Umweltbelastung um 80 % reduzieren. Laut dem Studio „ist Majamaja auf die nachhaltige Entwicklung abgelegener Gebiete ohne Infrastruktur ausgerichtet und minimiert die Umweltschäden, die typischerweise mit vorbereitenden Bauarbeiten verbunden sind, wie z. B. dem Anschluss an öffentliche Versorgungseinrichtungen oder dem Bau von Straßen.“
Die Inneneinrichtung jeder Kabine ist sorgfältig geplant, um den kleinen Wohnraum optimal auszunutzen. Die meisten Möbel sind ausziehbar oder multifunktional, was für mehr Flexibilität sorgt und jeden Quadratmeter ausnutzt. „Das Anpassen der Bautechnologie an kleine Räume stellt eine einzigartige Herausforderung dar, die sich von der konventionellen Bauart unterscheidet“, betonte das Studio.
Das Design und die Ausführung jedes einzelnen Elements erfordert außerordentliche Präzision, um sicherzustellen, dass alles perfekt passt und nur minimaler Installationsaufwand erforderlich ist. Diese Kabinen stellen eine Grundsatzerklärung dar, wie sie das Studio beschreibt: Sie sind „ein bescheidenes Manifest gegen Wolkenkratzer und Mega-Bauwerke.“