Mailand, Königin der Ziegel
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Das Jahr 2030 rückt immer näher und markiert einen bedeutenden Wandel hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit in den EU-Mitgliedstaaten. Laut Legambiente gibt es in Italien jedoch noch viel zu tun. Der Bericht Mal'Aria 2025 listet die italienischen Städte mit der schlechtesten Luftqualität auf und identifiziert 25 Städte, die in den letzten 12 Monaten die gesetzlichen PM10-Grenzwerte überschritten haben. Hier ist die Liste.

Die am stärksten verschmutzten Städte Italiens in 2024

Von den 98 überwachten italienischen Städten überschritten 25 die gesetzlichen PM10-Grenzwerte, die auf maximal 35 Tage pro Jahr mit einem Tagesdurchschnitt von mehr als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter festgelegt sind. Insgesamt verzeichneten 50 Überwachungsstationen in verschiedenen städtischen Gebieten Schadstoffwerte über dem zulässigen Grenzwert.

An der Spitze der Verschmutzungsrangliste steht Frosinone (Frosinone Scalo) mit 70 Tagen, an denen die Grenzwerte überschritten wurden, und hält damit das zweite Jahr in Folge den wenig beneidenswerten ersten Platz. An zweiter Stelle steht Mailand, wo die Station in der Via Marche 68 Tage mit Überschreitungen verzeichnete, obwohl auch an anderen Orten in der Stadt die Grenzwerte überschritten wurden: Senato (53), Pascal Città Studi (47) und Verziere (44). Verona liegt an dritter Stelle, wobei die Station Borgo Milano 66 Tage mit Überschreitungen und Giarol Grande 53 Tage mit Überschreitungen verzeichnete.

Auch Vicenza gehört zu den am stärksten verschmutzten Städten: San Felice hat 64 Überschreitungen zu verzeichnen, Ferrovieri 49 und Quartiere Italia 45. Zudem meldete Padua kritische Daten: Die Station Arcella hat 61 Tage mit Überschreitungen verzeichnet, Mandria 52. Und Venedig bildet hier ebenfalls keine Ausnahme: In Via Beccaria wurden 61 Tage mit Überschreitungen verzeichnet, und an vier weiteren Stationen wurde der Grenzwert überschritten: Via Tagliamento (54), Parco Bissuola (42), Rio Novo (40) und Sacca Fisola (36).

Legambiente
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Zu diesen Städten gesellen sich Cremona, Neapel, Rovigo, Brescia, Turin, Monza, Modena, Mantua, Lodi, Pavia, Catania, Bergamo, Piacenza, Rimini, Terni, Ferrara, Asti und Ravenna, was verdeutlicht, dass Luftverschmutzung ein weit verbreitetes Problem ist, das weit über einzelne lokale Notfälle hinausgeht.

Die Herausforderung 2030: Neue Grenzwerte

Während im Jahr 2024 keine Stadt die gesetzlichen Grenzwerte für die jährlichen Durchschnittswerte von PM10 und NO2 überschritt, wird sich das Szenario mit dem Inkrafttreten der neuen europäischen Luftqualitätsrichtlinie am 1. Januar 2030 ändern. Der neue PM10-Grenzwert wird auf 20 µg/m³ festgelegt, ein Grenzwert, den derzeit nur 28 von 98 Städten einhalten würden. Dies bedeutet, dass 70 Städte Gefahr laufen, gegen das Gesetz zu verstoßen.

Zu den Städten, die ihre Emissionen am stärksten reduzieren müssen (zwischen 28 und 39 %), zählen Verona, Cremona, Padua, Catania, Mailand, Vicenza, Rovigo und Palermo. Die Lage ist auch bei Stickstoffdioxid (NO2) alarmierend: Derzeit erfüllen 45 % der Provinzhauptstädte (44 von 98) nicht den neuen Grenzwert von 20 µg/m³. Neapel, Palermo, Mailand und Como gehören zu den kritischsten Städten, in denen eine Reduzierung zwischen 40 % und 50 % erforderlich ist.

Nachhaltige Mobilität: Der Schlüssel zur Zukunft

Die Bekämpfung des Smog-Notstands erfordert strukturelle und synergetische Maßnahmen mit strengen Richtlinien, die alle für die Umweltverschmutzung verantwortlichen Sektoren ins Visier nehmen.  Es sind Investitionen in einen elektrischen und effizienten öffentlichen Nahverkehr, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer, die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und eine allgemeine Reduzierung der Emissionen erforderlich.

Um die Öffentlichkeit für diese Probleme zu sensibilisieren, wird eine neue Ausgabe von Città2030 gestartet, einer Wanderkampagne zur Förderung nachhaltiger, emissionsfreier Mobilität. Mit 20 Stationen in ebenso vielen italienischen Provinzhauptstädten zielt die Initiative darauf ab, die Vorbereitung der Städte auf die Fristen im Jahr 2030 zu bewerten und ein sicheres, effizientes und integratives Verkehrssystem zu fördern.