Ein von der Ratingagentur Standard & Poor's veröffentlichter geht von stark fallenden Preisen in Italien aus
Gtres
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Die Auswirkungen des Coronavirus auf die europäischen Immobilienmärkte werden sinkende Immobilienpreise sein. Laut Standard & Poor's Global Ratings (S & P) sollte bis 2022 dank der Wirtschaftspolitik der Regierungen jedoch alles wieder auf das Niveau vor der COVID-19-Pandemie zurückkehren.

Aus einem kürzlich von der Ratingagentur veröffentlichten Bericht mit dem Titel „Government job support will stem European housing market price falls", der sich hauptsächlich mit den Folgen der Coronakrise befasst, geht hervor, dass Europa in diesem Jahr mit der tiefsten langfristigen Rezession konfrontiert sein wird. Gleichzeitig wird die für 2021 erwartete Erholung zwar sanfter, aber schneller erfolgen als normalerweise nach einer Rezession. Sie wird außerdem stärker sein als die letzte Erholung nach der Finanzkrise von 2008.

S & P
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Immobilienpreise in Europa

Was bedeutet das für den europäischen Immobilienmarkt? Laut S & P wird sich der Rückgang der Transaktionen während des Corona-Lockdowns erst in wenigen Monaten bemerkbar machen. In der Zwischenzeit werden die Kauf- und Verkaufsaktivitäten aufgrund des Rückgangs der Beschäftigung und somit des verfügbaren Einkommens abschwächen, da aufgrund der Krise viele Kaufentscheidungen verschoben werden.

Die Ökonomen erwarten jedoch keinen Einbruch der Immobilienpreise in Europa: Die von den Regierungen ergriffenen Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen werden die Zahl der Entlassungen begrenzen, was einen Preisverfall verhindert.

Sinkende Immobilienpreise 2020: Die am stärksten betroffenen Länder

Diese Entwicklung wird jedoch nicht in allen Ländern gleichmäßig sein: Italien wird beispielsweise eines der am stärksten betroffenen Länder sein. Auf der anderen Seite werden Länder, deren Immobilienangebot bereits niedrig war, weniger betroffen sein. Sie werden die Preise strukturell stützen und weiterhin attraktive Renditen für Investoren bieten, besonders auf dem Schweizer, dem deutschen, irischen und britischen Markt. Weitere Faktoren, die die Preise stützen werden, sind der Rückgang der Bautätigkeit und die höheren Kosten, die aufgrund sozialer Distanzierung und höherer Materialkosten entstehen.

In Bezug auf Wohnbaukredite wird es dank der Unterstützung der EZB und einer unterstützenden Geldpolitik weiterhin günstige Zinssätze geben, auch wenn die Vergabe von Darlehen möglicherweise strengeren Auflagen unterliegen wird.