Die Wahrheit über 1-Euro-Häuser in Italien: Das sind die versteckten Kosten

Verkauft Italien wirklich Häuser für 1 Euro? Der Kauf eines Hauses für 1 Euro klingt nach einem sehr verlockenden Angebot, aber es ist wichtig zu wissen, dass der Kauf eines Hauses für 1 Euro in Italien auch einige versteckte Kosten mit sich bringt. Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für 1-Euro-Häuser? Zunächst einmal muss man bedenken, dass Immobilien, die in Italien für nur 1 Euro verkauft werden, in den meisten Fällen nicht sicher und baufällig sind, sodass Kosten für die Renovierung des Gebäudes anfallen. Häuser, die für 1 Euro verkauft werden, werden normalerweise von ihren Eigentümern an Kommunen gespendet, die dann in einem öffentlichen Verfahren für die symbolische Summe von 1 Euro verkauft werden. Wenn Sie also darüber nachdenken, ein 1-Euro-Haus in Italien zu kaufen, finden Sie hier alle versteckten Kosten, die Sie kennen sollten, sowie einige Tipps, wie Sie weitere zusätzliche Kosten vermeiden können.

Die versteckten Kosten von 1-Euro-Häusern in Italien

Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für 1-Euro-Häuser in Italien? Kostet ein für 1 Euro gekauftes Haus in Italien wirklich nur 1 Euro? Nach dem Kauf eines dieser Häuser in Italien zu einem sehr günstigen Preis ​​​​ist eine Renovierung der Immobilie unbedingt erforderlich. Der Käufer muss bestimmte Fixkosten zahlen, die nicht von der Größe oder dem Zustand des gekauften Hauses abhängen. Außerdem sind von Stadt zu Stadt unterschiedliche Gebühren zu entrichten. Die Hauptkosten beziehen sich auf:

• Grundsteuern: Sobald Sie Eigentümer werden, müssen Sie unabhängig vom Zustand des Hauses die gesetzlich vorgeschriebenen Grundsteuern zahlen. Darüber hinaus gilt für diejenigen, die bereits ein Haus in Italien besitzen, das neue Gebäude als Zweitwohnsitz, sodass zusätzliche Steuern gezahlt werden.
• Das Renovierungsvorhaben
• Notarkosten: Die Dienstleistungen von Notaren, Buchhaltern und Rechtsanwälten müssen bezahlt werden, da sie sich mit den erforderlichen Unterlagen befassen, die eingereicht werden müssen, wie z. B. der Anmeldung des Wohnsitzes und ähnlichen Verfahren. Diese Kosten können sich auf bis zu 1.000 Euro belaufen, noch bevor Sie Ihr Haus tatsächlich gekauft haben.

Schließlich müssen noch variable Kosten berücksichtigt werden, wie etwa: die tatsächlichen Renovierungskosten, die Kosten für die Handwerksarbeiten und schließlich die Kosten für Geräte und Mobiliar. Daher ist es sehr wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass es sich um baufällige oder unbewohnbare Immobilien handelt, die umfangreich renoviert werden müssen.

Es ist zu bedenken, dass in Italien Steuern auf Wohnraum erhoben werden, sodass der Eigentümer verpflichtet ist, Beiträge für die erworbene Immobilie zu zahlen, unabhängig davon, ob es sich um eine verlassene oder eine Luxuswohnung handelt. Außerdem gilt die neue Wohnung für diejenigen, die bereits eine erste Wohnung besitzen, als „Zweitwohnung“, und auch hier sind, wie bereits erwähnt, weitere Steuern zu entrichten.

Ein weiterer Kostenpunkt, der oft übersehen wird, ist die Arbeit von Buchhaltern und Rechtsanwälten, die sich um die entsprechenden Unterlagen, die Anmeldung des Wohnsitzes und ähnliche Vorgänge kümmern. Wenn Sie als Ausländer ein 1-Euro-Haus in Italien kaufen wollen, müssen Sie in der Regel erhebliche Kosten für kaufmännische oder juristische Dienstleistungen tragen, die sogar mehr als 1.000 Euro betragen können.

So vermeiden Sie Zusatzkosten beim Kauf eines 1-Euro-Hauses

Bevor Sie ein 1-Euro-Haus in Italien kaufen, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie die oben genannten Grundsteuern zahlen müssen und Notarhonorare, Buchhaltungsgebühren und Renovierungskosten anfallen. Es ist außerdem ratsam, vor dem Kauf in eine professionelle Beratung zu investieren, um unnötige Kosten zu vermeiden: Je nach Art des Hauses kann eine geschäftliche, rechtliche oder bautechnische Beratung sinnvoll sein.

Eine Besichtigung des Ortes, an dem Sie ein Haus kaufen möchten, kann hilfreich sein, da Sie so die Gegend und die Menschen, die dort leben, besser kennen lernen und vermeiden, dass Sie in Projekte investieren, die Sie später finanziell überraschen könnten.

1-Euro-Häuser: Verpflichtungen des Käufers 

Der Käufer, der im Rahmen der 1-Euro-Initiative eine Immobilie erwirbt,  muss bestimmte Verpflichtungen eingehen, darunter:

• In einigen Fällen ist eine Sicherheitsleistung von 5.000 Euro zu hinterlegen. Mit diesem Geld schließt die Gemeinde, in der sich die Immobilie befindet, eine Versicherungspolice mit einer Laufzeit von drei Jahren ab, die nach Ablauf zurückerstattet wird. Dieses Verfahren dient dazu, die Sicherheit des Kaufs durch den Käufer zu gewährleisten.
• Der Käufer muss innerhalb von 356 Tagen nach dem Kauf ein Renovierungs- und Aufwertungsprojekt für das Gebäude durchführen.
• Der Käufer hat die Notargebühren für die Eintragung und die Eigentumsurkunde zu zahlen.
• Schließlich gibt es eine Frist von zwei Monaten, um mit den Renovierungsarbeiten zu beginnen, sobald der neue Eigentümer die Genehmigungen erhalten hat.

In Italien gibt es viele Dörfer, die von den Käufern eine Kaution von bis zu 5.000 Euro verlangen, wie oben erläutert. Es gibt aber auch einige Ausnahmen wie das Dorf Cinquefrondi in Kalabrien, das eine Versicherungspolice von nur 250 Euro pro Jahr verlangt, bis die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind. Wenn der neue Eigentümer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, muss er dagegen eine Geldstrafe von rund 20.000 Euro zahlen. In Laurenzana, einem Dorf in der Basilikata, wird keine Kaution verlangt, doch wenn die Renovierungsarbeiten nicht fristgerecht durchgeführt werden, wird die Immobilie an den ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.

Häufig gestellte Fragen zu 1-Euro-Häusern in Italien

Häufig wird die Frage gestellt: „Wie viel kostet die Renovierung eines 1-Euro-Hauses?“ Die Renovierung eines für 1 Euro gekauften Hauses kostet mindestens 20.000 Euro pro Haus, wenn man die Kaution, die Kosten für Fachleute und die Renovierungsarbeiten berücksichtigt. Ein Beispiel für ein renoviertes 1-Euro-Haus ist diese Immobilie, die für 1 Euro gekauft und in ein charmantes italienisches Wohnhaus oder Ferienhaus verwandelt wurde.