
Der Inflation zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung und wird Mieter mit jährlichen Mietanpassungen in Italien schwer belasten. Istat hat eine Aktualisierung des italienischen Inflationsindex (FOI) für Juni 2022 veröffentlicht, die zeigt, dass die Inflation im Jahresvergleich um bis zu 7,8 % gestiegen ist. Die Lebenshaltungskostenkrise verschärft sich in Italien, und so treibt die Inflation die Mietpreise in Italien weiter in die Höhe.
Der Effekt auf die Miete ist spürbar und wird bei der Anmietung einer 3-Zimmer-Wohnung zu einer durchschnittlichen Steigerung von 55 Euro pro Monat (660 pro Jahr) führen. Mailänder Haushalte müssen im Vergleich zum Vorjahr monatlich 80 Euro mehr zahlen, für Mieter in Rom beträgt die Erhöhung 63 Euro.
Das geht aus einer Analyse von idealista, Italiens führendem Portal für technologische Entwicklung, hervor, das auf Basis des aktualisierten Verbraucherpreisindex von Istat berechnet hat, wie stark sich der Inflationsanstieg auf die Anpassung von Mietverträgen für eine 3-Zimmer-Wohnung auswirkt. Der Anstieg der Inflation wirkt sich direkt auf Mietverträge aus, die an den FOI-Index gebunden sind, d. h. solche mit der Laufzeitformel 4+4.

Im Mittelpunkt der Analyse stand die durchschnittlich geforderte Miete in Immobilienanzeigen für 3-Zimmer-Mietwohnungen, die auf idealista veröffentlicht wurden. Dieser Immobilientyp wurde speziell ausgewählt, weil er in Italien am beliebtesten ist, insbesondere bei Familien, auf denen der Anstieg der Inflation am stärksten lastet. In Italien lag die durchschnittliche Monatsmiete für eine 3-Zimmer-Wohnung im Juni 2021 bei 704 Euro pro Monat. Mieter, die die Jahresanpassung mit dem FOI-Inflationsindex vom Juni 2022 berechnen lassen, müssen demnach 55 Euro pro Monat mehr zahlen.
Die Situation ist jedoch je nach betrachteter Stadt sehr unterschiedlich (der Bericht konzentrierte sich aufgrund einer viel größeren Datenbasis nur auf die wichtigsten Städte Italiens und nicht auf Provinzen). Am stärksten steigen werden die Mieten in Mailand (+80 Euro im Monat und 960 Euro mehr im Jahr). Deutliche Steigerungen gibt es auch für diejenigen, die in einer 3-Zimmer-Wohnung in Bozen wohnen, wo die Miete 70 Euro mehr im Monat (840 Euro mehr im Jahr) kostet.
Mieter in Rom sind nicht viel besser dran (63 Euro mehr im Monat und 756 im Jahr). Die monatliche Erhöhung wird sowohl in Bologna als auch in Florenz 61 Euro betragen, während in Como auch die Anpassung der Mieten an den Inflationsindex zu spüren sein wird (+50 Euro pro Monat).
Die Stadt in Süditalien, die die stärksten Mietpreissteigerungen für 3-Zimmer-Wohnungen verzeichnen wird, ist Cagliari (+53 Euro), dicht gefolgt von Neapel (+51 Euro).
Mietanpassungen werden hingegen die Mieter in Isernia am wenigsten belasten (+20 Euro pro Monat). Generell werden moderate Erhöhungen (nicht mehr als 27 Euro pro Monat) in den Provinzhauptstädten Chieti, Biella, Vibo Valentia, Asti, Enna, Terni, Caltanissetta, Ragusa und Lanusei verzeichnet.